Testudo hermanni

(Griechische Landschildkröte)

Verbreitungsgebiet:

1.            Testudo hermanni boettgeri
Jugoslawien, Bosnien, Kroatien, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Albanien, Grichenland und Italien.

2.            Testudo hermanni hermanni
Ostspanien, Südfrankreich und Italien und die vorgelagerten Inseln (Balearen, Korsika, Sizilien sowie Sardinien)

Lebenserwartung:

Freilebend:              ca. 60 Jahre

In Gefangenschaft: ca. 100 Jahre

 

Lebensraum:

Testudo hermanni ist eine Bewohnerin heideähnlicher Graslandschaften, offene  Waldlandschaften und Buschgelände.

 

Lebensweise:

Nach einer 3 bis 5 Monaten dauernden Winterruhe beginnt die Aktivitätsphase. Sie beginnt mit der Paarung ( Februar – Juli ). Das Männchen verfolgt das Weibchen und versucht durch gezielte Bisse in die Beine das Weibchen in die gewünschte Position zu bekommen. Ist dies gelungen, wird das Weibchen von hinten bestiegen. Diese Versuche können sich über mehrere Tage hinziehen. Die eigentliche Kopulation dauert in der Regel nur 1-10 Minuten. Die 1.  Eiablage erfolgt 4 bis 8 Wochen nach der Paarung. Bei guten Voraussetzungen können bis 4 Gelege in der Aktivitätsphase angelegt werden.

Während der heißen Zeit des Tages suchen sie Schutz unter Sträuchern, ihren Verstecken oder ziehen sich in  ihren Schlafplätzen zurück.

 

 

Aussehen:

Die Tiere haben einen korngelben bis grünlichgelben Panzer und können sehr variabel gezeichnet sein. Der Panzerumriß ist oval. Der hoch gewölbte Rückenpanzer besitzt etwas kleinere Wirbelschilder als bei der Maurischen Landschildkröte, der sie sonst sehr ähnlich sehen. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind das überwiegend geteilte Schwanzschild und der Endnagel am Schwanzende.


 

Größe:

20-25 cm, selten bis 30cm

 

Westform:

Testudo hermanni hermanni kann eine Panzerlänge von 20 cm erreichen. Die Mittelnaht (Interpectoralia) zwischen den Brustschildern ist kürzer als die Mittelnaht zwischen den Schenkelschildern (Interfemoralia). Der Panzer hat eine gelbliche Färbung und eine schwarze Zeichnung. Sie besitzt gelbe Wangenflecken. Auf dem  Bauchpanzer zwei breite, durchgehende schwarze Streifen.

 

Ostform:

Testudo hermanni boettgeri kann bis 30 cm lang werden. Die Mittelnaht zwischen den Brustschildern ist länger als die Mittelnaht zwischen den Schenkelschildern. Der Panzer ist ocker- bis bräunlich-olivfarben. Darauf befindet sich ein schwarzes Zeichnungsmuster. Auf dem Bauchpanzer findet man schwarze Flecken, die keine zusammenhängenden Streifen bilden.

 

 

Geschlechtsunterschiede:

Bei geschlechtsreifen Landschildkröten sind die Geschlechter relativ gut zu unterscheiden. Die Männchen besitzen einen deutlich längeren und kräftigeren Schwanz als Weibchen und häufig auch einen eingedellten Bauchpanzer. Direkt am Panzerrand befindet sich die Kloake. Weibchen werden deutlich größer als Männchen.

 

 

Vermehrung:

 

Mit 7-12 Jahren, abhängig von der Wachstumsgeschwindigkeit, erreichen die Tiere ihre Geschlechtsreife. In der freien Natur erst mit 8-12 Jahren !

Für eine erfolgreiche Nachzucht ist eine Winterruhe Voraussetzung.

Das Männchen verfolgt das Weibchen und versucht durch gezielte Bisse in die Beine es in die gewünschte Position zu bekommen. Ist dies gelungen, besteigt es das Weibchen von hinten. Dieses Ritual kann sich über mehrere Tage erstrecken, bis die erfolgreiche Paarung erfolgt ist. Bei der Paarung stößt das Männchen schrille Laute aus. Die Kopulation dauert bis nur 1-10 Minuten. Die 1. Eiablage erfolgt in der Regel 4 bis 8 Wochen nach der Paarung. Nach dieser Zeit wird vom Weibchen eine geeignete Eiablagestelle gesucht. Ist diese gefunden legt es 1 bis 9 Eier in einer gegrabenen Grube ab. Durchschnittlich haben die Eier eine Größe von 22x45 mm und wiegen 17 bis 25 Gramm. Meist haben sie 2-4 Gelege im Frühling-Sommer.

Unmittelbar nach der Eiablage werden die Eier von uns in einem Inkubator Überführt. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70% bis 95% C und einer Temperatur von 24° bis 32 ° C beträgt die Inkubationszeit 50 bis 80 Tage. Es wird vermutet, das  ein Zusammenhang zwischen Temperatur und Geschlechtsausbildung besteht. Nach gängiger Meinung schlüpfen bei einer Inkubationstemperatur von 31°C mehr Männchen über 31°C mehr Weibchen. Die minimale Temperatur von 26°C soll nicht unterschritten, und die maximale 34°C nicht Überschritten werden.

Die Größe der Schlüpflinge beträgt 20 bis 4035 mm bei einem Gewicht von 5 bis 20 Gramm. Unter den Bedingungen wie bei den adulten Tiere kann die Aufzucht der Jungtiere erfolgen. Unsere Jungtiere machen eine Winterruhe von ca. 2 Monaten.

 

 

 

 

 

Terrariengröße:

Mindestanforderung Pro Tier: 

Länge 10x der Panzerlänge

Breite Hälfte der errechneten Länge

Für jedes weitere Tier die Hälfte dazu!

Substrat ca. 2 x der Panzerlänge

 

Dies ist die Mindestanforderung, die Größe des Terrariums kann nicht groß genug sein.

Im Sommer ist eine Freiland- der Terrarienhaltung vorzuziehen

 

Einrichtung des Terrariums:

Sonnenplätze, Versteckmöglichkeiten, Futterschale, Wasserschale.

Eine ausreichende UV- Beleuchtung, sowie eine ausreichende Beheizung ist Voraussetzung.

 

Haltung:

Die Tiere leben in der Natur in Heideähnliche Grasebenen, lichte Waldungen und Buschgelände. Für eine erfolgreiche Haltung und Zucht ist es unbedingt erfoderlich die Pflege im Zimmerterrarium mit einer zeitweisen Haltung in einem Freigehege zu kombinieren. Von Vorteil wäre eine Haltung in einem beheizbaren Gewächshaus mit angrenzendem Freigehege. Nach der Winterruhe werden unsere Tiere bei 26 bis 29° C Lufttemperatur und einer Nachtabsenkung auf 17° C in einem Zimmerterrarium gehalten. Einen Sonnenplatz wird durch Strahler auf ca 41° C erwärmt. Von April bis Oktober werden unsere Tiere ins Freigehege mit beheiztem Schildkrötenhaus überführt. Zusätzlich befinden sich im Schildihaus einen durch Wärmestrahlern erwärmter Sonnenplatz. Von Oktober bis März werden die Tiere in einem Kühlschrank bei ca. 6° C überwintert.

 

Ernährung:

Ernährt werden unsere Tiere überwiegend mit verschiedenen, einheimischen Wildpflanzen ( z.B. Löwenzahn, Wegerich, Sauerampfer, Vogelmiere ), diverse Kleesorten und geringen Mengen von verschiedenen Gemüsesorten. Gerne wird auch Heu gefressen womit unsere Schutzhäuser gefüllt sind.